Hier wurde auf Befehl des Kaiser Leopold I zwischen 1696 und 1698 das jüdische Ghetto eingerichtet. Nachts wurde das Ghetto durch Schließen der beiden Zugangstore am Bach Corno, und neben der Kirche des Heiligen Johannes verriegelt. Erst unter der französischen Herrschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Ghetto mit der Ausweitung aller Bürgerrechte auf die jüdische Bevölkerung endgültig abgeschafft. Die Hauptstraße im Ghetto, die 1880 nach dem berühmten Görzer Sprachforscher Graziadio Isaia Ascoli benannt wurde, wurde im Jahre 1940 auf Via Tunisi umgetauft, weil entsprechend der 1938 eingeführten Rassengesetze die Straßennamen zu Ehren von Personen jüdischer „Rasse“ abzuschaffen waren. Während der nationalsozialistischen Besetzung wurden im November 1943 alle noch in der Stadt verbliebenen Juden verhaftet und nach Auschwitz deportiert; unter ihnen auch die Mutter und die Schwester von Carlo Michelstaedter. Erst 1950 erhielt die Straße ihren Namen „Ascoli“ zurück.